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Besucherlenkung: Bad Reichenhall Pilotort

(c) Dietmar Denger

(c) Dietmar Denger

Erholung und Ausgleich zum Arbeitsalltag wird von immer mehr Menschen in der alpinen Natur gesucht. Das setzt die Natur, die Region sowie dessen Bevölkerung und Infrastruktur zunehmend mehr unter Druck.

Im Rahmen des Projektes «speciAlps2» soll deshalb ein Beitrag für den Schutz von Natur und Landschaft in den Alpen, geleistet werden. Maßnahmen zur Besucherlenkung werden in vier Pilotregionen - unter anderem in unserer deutschen Perle Bad Reichenhall - erarbeitet. Zudem soll eine Plattform für alpenweiten Austausch geschaffen werden. 

Auf Basis der gesammelten Erfahrungen und Ergebnisse wird das Projektteam Handlungsempfehlungen für die (Regional-)Politik ableiten und diese in den Gremien der Alpenkonvention sowie der Europäischen makroregionalen Strategie für den Alpenraum EUSALP mitteilen. 

Bad Reichenhall als Pilotregion

Der Verkehr auf den Straßen in Bad Reichenhall in den Bayerischen Alpen wird immer mehr. Die Corona-Pandemie hat das Aufkommen von Tagesgästen deutlich erhöht, während der Tourismus einbrach. Damit stellen sich neue Herausforderungen, insbesondere was den Ausflugsverkehr im Nonner Oberland und am Thumsee anbelangt. Der Parkraum dort ist knapp und nicht beliebig erweiterbar. 

Eine Stadtbuslinie zum Ausflugsziel Thumsee gibt es bereits seit Jahren, am Wochenende ist der Bus für Einheimische und Gäste sogar kostenlos. Insgesamt ist die Stadtbuslinie aber noch zu wenig genutzt. Ziel der Teilnahme der Stadt Bad Reichenhall am Projekt speciAlps 2 ist, im Dialog passgenaue Lösungen für die Stadt Bad Reichenhall zu entwickeln, wobei die Perspektive eine mittel- bis langfristige ist. 

Mit lokalen Stakeholdern, Input von Experten und durch Austausch mit anderen Pilotregionen will Bad Reichenhall die Besucher künftig besser lenken, wie die regionale Projektkoordinatorin Katharina Gasteiger erklärt: «Ich bin davon überzeugt, dass wir mit speciAlps2 einen Impuls setzen können, der die Lage in Bad Reichenhall entspannt. Die Stadt ist bereit, ein Zeichen zu setzen und konkrete Maßnahmen, die wir im Projekt entwickeln, umzusetzen. Gleichzeitig möchten wir auf etablierte Kampagnen im bayerischen Alpenraum setzen, um das Bewusstsein der Besucherinnen und Besuchern zu schärfen.»

Fakten zum Projekt «speciAlps2»

4 Ziele: 

  • Einen Beitrag dazu leisten, dass der naturverträgliche Besuch alpiner Naturschätze selbstverständlich wird
  • Beispiele für gelungene Besucherlenkung sammeln und weiterentwickeln
  • Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Alpenraum fördern
  • Die Alpenkonvention als Leitbild für Kommunen und Regionen vermitteln

6 Projektpartner: CIPRA International, Gemeindenetzwerk «Allianz in den Alpen» und Pilotregionen

4 Pilotregionen: Steiner und Sanntaler Alpen/SL, Naturpark Tiroler Lech/A, Bergsteigerdorf Balme/I, Bad Reichenhall/D 

14 Gute Beispiele/Anregungen für gelungene Besucherlenkung auf map.cipra.org 

3 Internationale Treffen für den alpenweiten Erfahrungsaustausch 

Finanzierung: SpeciAlps2 wird ermöglicht durch das Deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).

Laufzeit: November 2020 bis Dezember 2022

Weiterführende Informationen: www.cipra.org/de/specialps2