In klaren Bergseen schwimmen, Gipfel erklimmen und danach auf einer Alm gemütlich einkehren: Naturerlebnisse ziehen die Menschen seit jeher an. Und obwohl der Tourismus einer Region viel Gutes tun kann, hinterlässt er vor allem durch die An- und Abreise auch seine Spuren. Das Konzept der sanften Mobilität – wie es beispielsweise in unseren Alpine Pearls Mitgliedsorten gelebt wird - verspricht da Besserung, doch was gehört alles dazu?
Mit dem Fahrtwind in den Haaren über die Felder radeln, auf Flüssen durch verborgen scheinende Welten paddeln und die Natur Schritt für Schritt erleben – es gibt wunderbar entspannende Urlaubsformen, die gleichzeitig nachhaltig sind. Wandern, Kanu- und Radfahren: das alles zählt zum sanften Tourismus, einer Art des Reisens, die das schützt, was wir im Urlaub lieben und erleben wollen: die Natur.
Die nimmt vor allem bei der An- und Abreise Schaden, zumindest wenn diese mit dem Flugzeug oder Auto erfolgt. Am nachhaltigsten wäre natürlich die Anreise zu Fuß, die Fahrt mit der Bahn oder dem Fernbus ist aber ebenfalls klimafreundlich. Diese Arten des Reisens gehören zur sanften Mobilität, ein Oberbegriff, zu dem auch der öffentliche Nahverkehr oder die Fahrt mit der Pferdekutsche zählen, doch dazu später mehr.
Die Kinder streiten sich auf den Rücksitzen, die nächste Toilette ist etwa 40 Kilometer entfernt und die verbleibende Fahrzeit im Navi will einfach nicht weniger werden – wer hat sich in solchen Momenten nicht schon einmal in ein Zugabteil gewünscht?
Bei der Reise mit der Bahn beginnt der Urlaub nämlich, sobald das Gepäck verstaut und der Sitzplatz eingenommen ist. Die größte Hürde ist schon bewältigt, der Zug wurde nicht verpasst. Ab sofort ist Zeit für Entspannung, und zwar für die ganze Familie, denn auf die Fahrt konzentrieren muss sich nur der Zugführer. Jetzt kann der Sitzplatz mit der Jacke ausgepolstert, der Tisch mit Zeitschriften, Malbuch und Thermoskanne dekoriert und das erste Kartenspiel oder Sandwich ausgepackt werden. Zugegeben, auch der Zug kann im Stau stehen, diese Zeit kann aber prima genutzt werden: mit Filme und Serien schauen zum Beispiel, mit einem Spaziergang durch die langen Gänge oder einem Besuch im Speisewagen.
Um auch am Reiseziel nach Lust und Laune die Highlights der Region entdecken zu können, stellen die Alpine Pearls Urlaubsorte ein gut durchdachtes Mobilitätsangebot zur Verfügung.
So wird zum Beispiel von vielen Gastgebern ein kostenloser Transfer zwischen Bahnhof und Hotel angeboten. Und auch die Stadtzentren, Berglifte und Sehenswürdigkeiten sind mit dem Bus, dem Taxi, der Pferdekutsche oder dem Elektroauto gut und flexibel erreichbar. Mit den lokalen Mobilitätskarten ist die Nutzung vielerorts sogar kostenlos.
Mit dem Linienbus an den Wanderparkplatz fahren, den Einkauf noch schnell mit dem E-Auto erledigen und für die geplante Radtour eines der Stadt-Bikes nutzen: Von dem gut ausgebauten Mobilitätsangebot profitieren nicht nur die Urlauber in den Alpine Pearls Mitgliedsorten, auch die Einheimischen können so nachhaltig und flexibel unterwegs sein.
Ein sanftes Mobilitäts-Konzept kann einem Ort jedoch viel mehr als „nur“ ein modernes Verkehrsnetz bringen. Ist der Ortskern zum Beispiel autofrei, ist es dort nicht nur angenehm leise, die Luft ist auch sauberer und das Bummeln und Entdecken viel entspannter. Und wer den Gästen das Leihen von Fahrrädern und Rollern oder das Wandern schmackhaft machen möchte, sorgt in der Regel auch für gut ausgebaute Wander- und Radwege.
Traumhafte Landschaftsbilder, leise Elektroautos und hübsche, autofreie Ortszentren – das klingt nach einem idyllischen Urlaubsziel mit einem sanften Mobilitätskonzept … oder? Jein! Ohne die Anbindung an das Bus- und Schienennetz ist auch das beste lokale Mobilitätsprogramm gleich weniger effektiv. Die sanfte Mobilität ist ein Gesamtkonzept, das über Regionen und Landesgrenzen hinausgeht.
Damit so viele Urlaubsorte wie möglich sanft erreicht werden können, wird im Rahmen des Bahn-Projekts „Starke Schiene“ ordentlich investiert. So wird zum Beispiel das 33.300 Kilometer lange deutsche Schienennetz erweitert und die Fernverkehrsflotte aufgestockt. Auch der Takt der Fahrten wird enger: Bis 2030 sollen mehr als 30 deutsche Metropolen zweimal stündlich direkt miteinander verbunden werden und die Anbindung der kleinen und mittleren Städte mit Regional- und S-Bahnen soll mindestens im Zweistundentakt erfolgen.
Zudem wird ordentlich modernisiert: Durch das Allgäu und Bayerisch-Schwaben fährt mit 41 neuen und 38 modernisierten Zügen eine der modernsten Nahverkehrsflotten Deutschlands und in drei Gemeinden in Oberfranken werden fahrerlose Kleinbusse als Pilotprojekt getestet.
Die Bahn hat verschiedene Angebote, um Gästen die Reise so angenehm wie möglich zu gestalten. Wie wäre es zum Beispiel mit einer ganz leichten Anreise, ohne schwere und sperrige Gepäckstücke? Bei der Buchung des DB Gepäckservices wird der Koffer, der Rollstuhl, das Fahrrad (kein E-Bike) oder das Snowboard von Hermes zu Hause abgeholt und am übernächsten Werktag am Zielort innerhalb Deutschlands zugestellt.
Familien finden in einigen Zügen ein Familien- oder sogar ein Kleinkindabteil. Diese sind kindgerecht gestaltet, haben kindersichere Steckdosen und eine nahegelegene Wickelmöglichkeit. Auch an die Unterhaltung der kleinen Gäste ist gedacht. Im ICE Portal gibt es Spiele, Kinderfilme und Hörbücher und auf manchen Fahrten gibt es sogar eine Kinderbetreuung (auf welchen, finden Sie hier: www.db-kinderbetreuung.de). Kinder bis sechs Jahre reisen übrigens kostenlos. Dies gilt sogar bis zum Alter von 14 Jahren, wenn sie gemeinsam mit einer Person älter als 15 Jahre reisen und bei der Ticketbuchung angemeldet wurden.
Komfortabel geht es auch am Zielbahnhof weiter. So kann auf der Webseite der DB ein Mietwagen am Zielort gebucht oder per App ein Fahrrad, ein E-Bike oder ein Pedelec ausgeliehen werden.
Der Fahrtwind in den Haaren, der Duft nach Harz und feuchtem Waldboden, das stolze Gefühl, wenn das Gipfelkreuz erreicht wird: Erlebnisse in der Natur schenken den Menschen unheimlich viel Kraft und Ruhe. Die sanfte Mobilität hilft, sie so gut wie möglich zu schützen und zu erhalten – und sie macht das Urlaubserlebnis dabei sogar noch schöner.
Die Mitgliedsorte des alpenweiten Netzwerks Alpine Pearls bieten ihren Gästen genau das. Authentische Urlaubserlebnisse auf die sanfte Tour. Eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und jede Menge sanft mobile Aktivitäten im Sommer und Winter. Im Fokus der 19 Orte, verteilt über 4 Länder, steht nachhaltiger Tourismus mit sanfter Mobilität.